Foto: TÜV NORD
Insgesamt 47,1 Prozent der Autos, die im vergangenen Jahr an der TÜV-STATION in Braunschweig von den Sachverständigen vor Ort auf Herz und Handbremse gecheckt wurden, hatten überhaupt keine Mängel. Das ist ein durchaus erfreuliches Ergebnis.
Zusätzlich fanden die TÜV Sachverständigen bei 17,3 Prozent der Fahrzeuge nur geringe Mängel, sodass 64,4 Prozent sofort eine neue TÜV-Plakette mit zwei Jahren Gültigkeit bekamen. Bemerkenswert ist aber auch die andere Seite der Plakette: Bei immerhin 35,5 Prozent wurden erhebliche Mängel festgestellt (Vorjahr 33,9 Prozent). Sie mussten umgehend repariert werden, bevor nach einer Nachprüfung die Plakette auf das hintere Kennzeichen und das HU-Siegel in den Fahrzeugschein geklebt werden konnten. Als völlig verkehrsunsicher wurden nur 3
Autos eingestuft. Dies ist zusammengefasst das Ergebnis der HUStatistik vor Ort, die jetzt von TÜV NORD veröffentlicht wurde.
Zwei weitere Zahlen aus der TÜV-Statistik: Der durchschnittliche PKW, der hier an der TÜV-STATION geprüft wurde, war 9,0 Jahre alt und hatte mehr als 106.000 Kilometer Laufleistung auf dem Tacho.
TÜV NORD-weit hat sich die Zahl der Fahrzeuge mit erheblichen Mängeln schon zum dritten Mal hintereinander verringert – ein neuer, ein positiver Trend.
Michael Schirmer, der Leiter der TÜV-STATION, sagt: „Wir freuen uns über diese Entwicklung der Mängelquoten. Schließlich bauen die Hersteller gute Autos und legen Wert auch auf die Langzeitqualität. Zudem verstärken die Autohäuser und Werkstätten ihre Anstrengungen in Sachen Qualitätssteigerung. Die Autofahrer wiederum kümmern sich in Zeiten guter Wirtschaftlage mehr um Wartung und Pflege ihrer Fahrzeuge und nehmen fällige Termine zur Inspektion und Instandhaltung wahr. Die Auslastung der Inspektionstermine in den Werkstätten ist ein Indiz dafür. Besonders freuen würde es uns auch, wenn der kurze Check der Beleuchtungsanlage vor Fahrantritt zur Regel wird.“
Dass die Beleuchtungsanlage nämlich mitunter stiefmütterlich behandelt wird, zeigt auch die Verteilung der Mängelgruppen. Hier liegt „Licht,
Elektrik“ in der Statistik wieder weit vorne. Und das, obwohl die Kontrolle der Beleuchtungsanlage und deren Reparatur in der Regel relativ einfach zu bewerkstelligen ist. Allerdings ist die Quote der erheblichen Mängel in diesem Bereich zurückgegangen. Daran haben auch die Hersteller mit der Entwicklung von zuverlässiger und langlebiger Technik (z. B. LED) ihren Anteil.
Die alljährliche Beleuchtungsaktion, die jeweils im Oktober unter anderem vom Kfz-Gewerbe und dem TÜV durchgeführt wird, dient auch dem Ziel,
Beleuchtungsmängel an Fahrzeugen gerade vor der dunklen Jahreszeit abzustellen.
Insgesamt ergibt sich in der TÜV-Statistik als Reihenfolge für die am häufigsten auftretenden Mängelgruppen „Licht, Elektrik“, „Umweltbelastung“ und „Bremse“.
Je älter die Fahrzeuge bei ihrem TÜV-Termin sind, desto höher ist die Zahl derjenigen, die im ersten Anlauf keine Plakette bekommen. Die aktuellen
TÜV NORD-Zahlen: Bei der ersten HU im Alter von drei Jahren finden sich bei 6,6 Prozent der Autos erhebliche Mängel. Im Alter von fünf Jahren sind es schon 11,8 Prozent und so geht es weiter bis zu den Elfjährigen, von denen 31,9 Prozent zur Reparatur in die Werkstatt müssen.
Die durchschnittliche Laufleistung, die neben dem Alter auch als Grund für den Verschleiß und somit für Mängel anzusehen ist, liegt jetzt bei den
Dreijährigen bei 50.440 Kilometern und bei den Elfjährigen bei 135.963 Kilometern auf dem Tacho.
Wichtig: Wer noch mit einer braunen TÜV-Plakette für 2016 unterwegs ist, sollte sich bald einen Termin bei seinem TÜV geben lassen. Mit dem
bevorstehenden Jahreswechsel ändert sich die Farbe der ‚fälligen‘ Plaketten von Braun auf Rosa und so ist schon farblich erkennbar, dass der TÜV-Termin überzogen wurde. Dann ist nach mehr als zwei Monaten ein Verwarnungsgeld fällig und ab dem 8. Monat kommt noch ein Punkt in Flensburg hinzu.
Telefonisch unter 0800 80 70 600 oder online bei www.tuev-nord.de können Autofahrer Termine zur Hauptuntersuchung vereinbaren.
Übrigens: Als die besten Autos mit den geringsten Mängeln im TÜV-Report 2017 werden der Mercedes Benz GLK und der Porsche 911 gelistet.
Den TÜV-Report, der typspezifische Fahrzeugmängel dezidiert auflistet und damit zu einem wichtigen Ratgeber beim Gebrauchtwagenkauf wird, gibt es an jeder TÜV-STATION und im Zeitschriftenhandel. Er kostet 4,50 €.