Prof. Dr. Martin Winter, Foto: Forschungszentrum Jülich
Der Chemiker und Materialwissenschaftler Prof. Dr. Martin Winter erhält den Braunschweiger Forschungspreis 2016. Mit dem Preis werden die herausragenden Forschungsleistungen des 51-Jährigen auf dem Gebiet der Batterietechnologie und Materialforschung geehrt, die eine grundlegende Voraussetzung für die Zukunft der Mobilität sowie die Elektromobilität darstellt. Winter leitet das MEET Batterieforschungszentrum an der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster. Zugleich ist er Gründungsdirektor des 2015 gegründeten Helmholtz-Instituts Münster.
Die Preisverleihung findet am 9. Dezember im Kleinen Haus des Staatstheaters Braunschweig vor geladenen Gästen und interessierten Bürgern statt.
Vor dem Hintergrund der gesamtgesellschaftlichen Auswirkungen der Energiewende forscht Martin Winter aus der Perspektive der Materialwissenschaften an der Leistungsfähigkeit von Batterien als Energiespeicher.
Mit dem Braunschweiger Forschungspreis werden herausragende interdisziplinäre Forschungsleistungen ausgezeichnet, die Wissenschaft, Wirtschaft und Gesellschaft vernetzen, erklärt Braunschweigs Oberbürgermeister Ulrich Markurth. „Die Energiewende, also der Übergang zu einer nachhaltigen Energieversorgung ist ein zentrales gesamtgesellschaftliches Thema, das uns alle betrifft. Daraus leiten sich zahlreiche ökologische, wirtschaftliche, finanzielle aber auch soziale Herausforderungen ab, auf die wir reagieren müssen.“
Der Preisträger widmet sich in seiner Forschung im Schwerpunkt der Batterietechnologie. „Herr Prof. Winter forscht daran, mit leistungsfähigen Batterien großen Mengen Energie über lange Zeiträume zu speichern. Das ist eine zentrale Zukunftsfrage, nicht nur für die Elektromobilität, sondern für die Mobilität insgesamt. Wird es gelingen, Antworten auf die offenen Fragestellungen zu erhalten, erwachsen daraus vielseitige Anwendungsmöglichkeiten für die Mobilität. Weil das zugleich eine zentrale Forschungskompetenz der Wissenschaftsregion Braunschweig ist, ist es mir wichtig, dass wir die Arbeit von Herrn Prof. Winter mit dem Braunschweiger Forschungspreis honorieren“, so Markurth weiter.
Prof. Dr.-Ing. Dr. h.c. Jürgen Hesselbach, Präsident der Technischen Universität Braunschweig, ergänzt: „Mit Martin Winter zeichnen wir einen international hochrenommierten Spitzenwissenschaftler aus.“ Seine Forschungen zur Batterietechnologie, insbesondere zum Zellsystem sowie zu nanostrukturierten Anoden und Elektrolytadditiven seien richtungweisend für den gesamten Forschungszweig.
„Die Forschungsarbeit von Martin Winter steht in einem engen Zusammenhang zur Braunschweiger Batterieforschung. Mit Braunschweig und der Region verbindet ihn eine langjährige Zusammenarbeit. Winter hat die frühe Einbindung der Braunschweiger Verfahrenstechnik in die bundesweite Forschungslandschaft für die Batterieproduktion und das Batterierecycling gefördert und Braunschweigs Position in der Batterieproduktionstechnik maßgeblich gestärkt“, sagt Hesselbach.
Die Jury des Braunschweiger Forschungspreises wählte aus insgesamt vier nominierten Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern Prof. Dr. Martin Winter als Preisträger aus. Mitglieder der mit Persönlichkeiten aus Wissenschaft, Wirtschaft, Politik und Medien besetzten Jury sind Stephan Weil, Ministerpräsident des Landes Niedersachsen, Dr. Frank Welsch, Mitglied des Markenvorstands Volkswagen PKW, Prof. Dr. Helga Rübsamen-Schaeff, Geschäftsführerin AiCuris GmbH & Co. KG, Dr. Norbert Lossau, Ressortleiter Wissenschaft der WELT, Prof. Dr.-Ing. Dr. h.c. Jürgen Hesselbach, Präsident der Technischen Universität Braunschweig und Vorsitzender der ForschungRegion Braunschweig e. V. Der Jury sitzt der Braunschweiger Oberbürgermeister Ulrich Markurth vor.
Öffentlicher Festakt
Die feierliche Übergabe des Braunschweiger Forschungspreises findet am 9. Dezember 2016, 19 Uhr im Kleinen Haus des Staatstheaters Braunschweig statt. Erstmal wird der Forschungspreis in einem öffentlichen Festakt verliehen. Interessierten Bürgerinnen und Bürgern ist es möglich, an der Preisverleihung teilzunehmen.
Die Anmeldung für die Teilnahme ist ab sofort möglich unter: kulturinstitut@braunschweig.de oder per Telefon unter: 0531 470 4801
Zur Person: Prof. Dr. Martin Winter
Prof. Winter ist seit Januar 2015 Gründungsdirektor des Helmholtz-Instituts Münster (HI MS) Ionenleiter in der Energiespeicherung und leitet das MEET Batterieforschungszentrum der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster (WWU). Seit 2008 ist er Professor für Angewandte Materialwissenschaften zur elektronischen Energiespeicherung und Energiewandlung am Institut für Physikalische Chemie der WWU. Zuvor war er Universitätsprofessor und Institutsvorstand an der TU Graz.
Winter hat Chemie an der WWU studiert. Nach der Promotion an der WWU war er als Postdoktorand am Paul Scherrer Institut in der Schweiz. Er habilitierte 1999 an der TU Graz.
Prof. Dr. Winter berät die Deutsche Bundesregierung in Fragen der Batterieforschung, er ist Mitglied der „30er Runde“ der Nationalen Plattform Elektromobilität. Zudem ist er Vorsitzender und Sprecher des wissenschaftlichen Beirats Batterieforschung Deutschland und seit 2016 Sprecher der BMBF-Großmaßnahme Batterie 2020. Zudem ist er der Leiter des Kompetenzzentrums Batterie im Rahmen von ElektroMobilität NRW.
Fakten zum Braunschweiger Forschungspreis:
Der Braunschweiger Forschungspreis zeichnet international herausragende interdisziplinär erzielte Forschungsergebnisse in den Technik-, Lebens- oder Kulturwissenschaften aus. Ein Engagement für Transfer und Nutzung von Wissenschaft in Wirtschaft und Gesellschaft ist Voraussetzung für die Nominierung. Stifterin des Preisgeldes in Höhe von 30.000 Euro ist die Stadt Braunschweig.
Träger des Preises sind die Stadt Braunschweig und der Verein ForschungRegion Braunschweig e. V. Der Braunschweiger Forschungspreis wurde im Herbst 2007 erstmalig vergeben. Weitere Informationen zu den Bewerbungsmodalitäten und der Findungskommission zum Braunschweiger Forschungspreis finden Sie unter www.braunschweig.de/forschungspreis.
Bisherige Preisträger: Prof. Dr. Ursula Staudinger (2014), Prof. Dr. Petra Schwille (2011), Dr. Bertrand Piccard und André Borschberg (2009), Prof. Dr. Sebastian Thrun (2007)