Auf schwerem Geläuf holte sich die Braunschweiger Eintracht am Sonntagnachmittag im letzten Heimspiel der Hinrunde durch ein 3:2 gegen Arminia Bielefeld drei wichtige Zähler im Aufstiegsrennen und kehrte zumindest für einen Tag auf die Pole-Position der 2. Liga zurück.
Dabei begann die Partie gegen Arminia Bielefeld aus Sicht der Eintracht-Fans nicht unbedingt wunschgemäß. Die Ostwestfalen begannen nicht – wie der Tabellenplatz zunächst vermuten ließ – defensiv, sondern spielten mutig nach vorne. Bereits nach vier Minuten jubelte die gut gefüllte Gästekurve, denn Andreas Voglsammer konnte freistehend aus Nahdistanz einköpfen, nachdem Eintracht-Keeper Jasmin Fejzic einen Kopfball von Fabian Klos noch bravourös parierte, danach aber machtlos war.
Es dauerte einige Zeit, bis die Löwen zu ihrem Spiel fanden und die Gästeabwehr unter Druck setzen konnten. Die Arminen standen gut in der Abwehr und so ergaben sich nur wenige Tor-Möglichkeiten für die Blau-Gelben. Wütende Proteste der Gäste begleiteten dann den Ausgleich in der 30. Minute. Arminia-Verteidiger Brian Behrendt wollte aus der Abwehr heraus spielen, traf aber den Arm von Domi Kumbela, von wo der Ball zu Onel Hernandez sprang. Hernandez reagierte blitzgescheit und passte weiter zu Christoffer Nyman, der keine Mühe mehr hatte, den Ball im Tor unterzubringen.
Jetzt war die Eintracht im Spiel. Patrick Schönfeld und Nik Omladic, für Mirko Boland und Phil Ofosu-Ayeh in der Startaufstellung, rechtfertigten ihre Nominierung.
Nach der Pause rollte der Eintracht-Express in Richtung der Südkurve und auf das Tor der Arminen. Die Gästeabwehr wurde nun konstant unter Druck gesetzt und zu Fehlern gezwungen. Sebastian Schuppan traf beim Klärungsversuch seinen Tom Schütz. Der umtriebige Kumbela sagte ‚danke‘ und schoss humorlos zum 2:1-Führungstreffer ein (55. Minute).
20 Minuten war die Eintracht dem 3:1 näher als die Bielefelder dem Ausgleich, doch Ecke um Ecke segelte in den Strafraum von Arminen-Schlussmann Wolfgang Hesl, aber eine Vorentscheidung wollte nicht fallen. Dafür aus dem Nichts dann das 2:2 in der 75. Minute, als nach einer schwachen Abwehr von Fejzic Klos einschießen kann.
Doch nur eine Minute später brandete wieder grenzenloser Jubel der Eintrachtfans unter den 20.760 Besuchern auf: Kumbela traf nach dem wohl schönsten Angriff des Spiels und einer Flanke von Salim Khelifi mit seinem 11. Saisontreffer zum 3:2. Die Eintracht, die sich jetzt einigen wütenden Angriffen der Arminen gegenübersah, wehrte jeden Versuch der Gäste ab und brachte mit Kampf und Einsatz das Ergebnis über die Zeit.
Eine leidenschaftlich geführte Partie hatte einen klaren Matchwinner: Domi Kumbela. „Es ist Wahnsinn, wie Domi Kumbela für die Mannschaft arbeitet. Es freut mich, dass beide Stürmer getroffen haben und Khelifi als Einwechselspieler das wichtige 3:2 vorbereitet“, so Trainer Torsten Lieberknecht nach der Partie. Direkt mit dem Ausgleich hatte er Suleiman Abdullahi signalisiert, eingewechselt zu werden und so nach seiner langen Verletzungspause zum ersten Zweitligaeinsatz zu kommen – mit dem Führungstreffer setzte er aber mit dem Wechsel Correia für Schönfeld auf andere Impulse.
Die Eintracht bleibt mit dem Heimsieg im eigenen Stadion ungeschlagen, holte daheim sensationelle 25 von 27 möglichen Zählern und verteilte nicht wie in früheren Zeiten im letzten Heimspiel vor Weihnachten großzügig Geschenke an die Gäste. (AS)