Braunschweig von oben. Foto: Braunschweig Stadtmarketing
Braunschweig wächst weiter, wenn auch auf einem niedrigeren Niveau als in den letzten Jahren. Im Jahr 2016 konnte Braunschweig rund 300 zusätzliche Einwohner gewinnen. Positiv war dabei der überregionale Wanderungssaldo: 1.100 Personen mehr zogen von Orten außerhalb der Region nach Braunschweig als andersherum. Eine weitere erfreuliche Nachricht im Zahlenwerk der Statistiker: Mit knapp 2.500 Neugeborenen wurde ein Höchstwert in den letzten 25 Jahren erreicht.
Oberbürgermeister Ulrich Markurth erklärt: „Der weiterhin starke überregionale Zuzug zeigt, dass die Stadt ein attraktiver Wohn-, Ausbildungs- und Arbeitsort für Menschen aus allen Teilen Deutschlands und auch aus dem Ausland ist. Gleichzeitig haben wir mit einer Abwanderung in die Region zu kämpfen, was auf den angespannten Wohnungsmarkt im Braunschweiger Stadtgebiet zurückzuführen sein dürfte. Daher werden wir den Wohnungsbau weiter voranbringen.“ Bis 2020 wolle man Baurecht für über 5.000 neue Wohnungen schaffen. Vieles geschehe in Kooperation mit den Wohnungsbaugesellschaften. Wichtige Entwicklungsprojekte sind unter anderem das Nördliche Ringgebiet und der Alsterplatz in der Weststadt. „Bezahlbaren Wohnraum bereitzustellen ist uns ein wichtiges Anliegen“, so Markurth weiter. „Ich bin mir sicher, dass wir noch mehr Einwohner gewinnen werden, wenn wir neue Wohnungen haben.“
Betrachtet man die Wanderungszahlen zwischen Braunschweig und dem Umland, ist seit 2013 ein negativer Wanderungssaldo festzustellen. Aktuell sind 264 Personen mehr in die Region gezogen als von dort nach Braunschweig. Überregional sieht es anders aus: Es sind 1.112 Personen mehr in die Stadt zu- als fortgezogen, in den vergangen 10 Jahren waren es im Durchschnitt rund 1.300 pro Jahr.
Insgesamt waren Ende 2016 250.704 Menschen in der Stadt gemeldet, 2015 waren es 252.768. Damit ist die Einwohnerzahl in der Statistik um rund 2.100 Personen gesunken, dies ist jedoch mit dem Sondereffekt der hohen Unterbringungszahlen in der Landesaufnahmebehörde für Asylsuchende (LAB) im Jahr 2015 und der anschließenden Weiterverteilung der Asylsuchenden aus der LAB in andere Gemeinden zu erklären. Die Zahl der Asylsuchenden in der LAB ist am Stichtag im Vergleich zu Ende 2015 um 2.400 Personen gesunken.
Das Jahr 2016 war weiterhin durch starke Flüchtlingsbewegungen gekennzeichnet. Diese Zu- und Abwanderungen haben sich mit den Zu- und Fortzügen anderer Bevölkerungsgruppen überlagert. Am Ende steht in der Einwohnerbilanz – ohne die Effekte der LAB – ein leichter Anstieg der „Sockelbevölkerung“ von etwa 300 Personen.
Markurth betonte den Zusammenhang von steigenden Bevölkerungszahlen und der verstärkten Zuwanderung von Menschen mit Migrationshintergrund. Braunschweig sei dank des großen bürgerschaftlichen Engagements und seines Integrationskonzeptes gut vorbereitet, diese gesamtgesellschaftliche Aufgabe zu schaffen.
Dass Braunschweig auch weiterhin attraktiv für junge Familien ist, zeigt die Geburtenstatistik: Mit insgesamt 2.474 neugeborenen Braunschweigerinnen und Braunschweigern, was ein Plus von 3,2 Prozent im Vergleich zum Vorjahr bedeutet, wurde der höchste Stand seit dem letzten Geburtenhöhepunkt im Jahr 1991 (etwa 2.700 Geburten) erreicht. Dem gegenüber stehen 2.880 Sterbefälle (2014: 2.857), was zwar weiterhin einen negativen Saldo von Geburten und Sterbefällen ergibt, jedoch der niedrigste Wert der letzten knapp 30 Jahre ist.