Die Azubis mit ihren aufgemotzten Bobby-Cars. Foto: privat
Ein Bobby-Car mit einer Design- oder Effektlackierung gestalten: Das war die Aufgabe der angehenden Fahrzeuglackierer im 3. Ausbildungsjahr an der JSS (Johannes-Selenka-Schule) in Braunschweig.
Die Gestaltung und die Arbeitsschritte konnten die „Azubis“ in der Berufsschule planen, allerdings gibt es dort keine Möglichkeit, die Planung praktisch umzusetzen. Halbe Sache machen? Ungern! Wie erfreulich, dass es in Braunschweig ein Angebot gab, die „andere Hälfte“ zu unterstützen! Am 26.01. machten sich die „Azubis“ aus Salzgitter, Helmstedt, Goslar, Braunschweig und dem Braunschweiger Umland mit ihren Bobby-Cars und Arbeitsmaterialien auf den Weg zum Autohaus Rosier in Braunschweig.
In den zehn Ausbildungsbetrieben waren zuvor die kleinen Fahrzeuge soweit vorbereitet worden, dass nun die gestaltende Lackierung bei Rosier erfolgen konnte.
Ein „kleines“ Hindernis war im Vorfeld noch zu überspringen. Bis zu 200 € kostet ein Liter der verwendeten Effektlacke wie z.B. Flipflop. Diese teuren Materialien wurden mit Hilfe der guten Kontakte von Jürgen Rybakowski, dem Vorsitzenden im Prüfungsausschuss der Fahrzeuglackierer in der Region, zum Lackhersteller Glasurit beschafft und kostenlos zur Verfügung gestellt. Nun konnte es also losgehen!
Nach der Begrüßung und Einweisung durch Lutz Schmidtke, dem Ausbildungsleiter und Fahrzeuglackierermeister bei Rosier, wurden die Bobby-Cars demontiert, gepaddet, gereinigt, abgeklebt, mit Effektlack lackiert, klarlackiert, montiert, gefinisht und schließlich präsentiert.
In einem Fachgespräch mit Lutz Schmidtke und Anne Weiher (Klassenlehrerin der Fahrzeuglackierer) konnten die „Azubis“ ihre Gestaltung begründen, den Arbeitsablauf erläutern und Lösungsansätze für aufgetretene Probleme aufzeigen – ein gutes Training auch für die anstehende Gesellenprüfung im Sommer.
Es war gar nicht so einfach, den schwierigen Lackieruntergrund Kunststoff und die typischen Bobbycar-Formen zu lackieren und zu gestalten; Tipps und Tricks des Meisters und der Klassenlehrerin konnten dabei weiterhelfen.
Und die Resultate können sich sehen lassen! Aus unscheinbaren Bobby-Cars sind in verschiedenen Farbtönen schimmernde, mit Linien oder Mustern verzierte und mit liebvollen Details ausgestattete Objekte entstanden: Klein, aber oho! Hervorragend, wenn auf diese Weise Lernen nicht nur mit dem Kopf, sondern auch mit Herz und Hand ermöglicht wird, sagt die Klassenlehrerin Anne Weiher, und freut sich bereits auf das nächste unterstützte Projekt – bei Rosier oder gern auch bei anderen Betrieben.