Für die AG Sozialstationen präsentieren (von links) Hans Golmann (Verein ambet), Magdalena Gruber (Caritasverband), Annette Kern (Rotkreuz-Kreisverband) und Volker Wagner (Diakoniestation) auf Notebook und Smartphone die neue Internetplattform. Foto: Mentasti/AG Sozialstationen
Einen zeitgemäßen, neuen, Service bietet die Arbeitsgemeinschaft (AG) der Sozialstationen in Braunschweig an. „Bisher war es ohne entsprechenden Flyer nicht einfach, die für eine bestimmte Adresse in Braunschweig zuständige Sozialstation zu finden“, erläuterte Hans Golmann, Sprecher der AG der Sozialstationen, jetzt während eines Pressegesprächs. „Allerdings befinden sich Menschen, die Pflege für sich oder einen Angehörigen organisieren müssen, meist in einer schwierigen Situation, in der sie schnell klare Informationen benötigen“, so Golmann weiter.
Das ist jetzt möglich: Mit Hilfe einer neuen, gemeinsam von den vier Trägern der anerkannten Sozialstationen erstellten Homepage kann jetzt jeder Nutzer in Sekundenschnelle die für sein Gebiet zuständige Einrichtung finden. Die Adresse der Internetseite lautet www.sozialstationen-braunschweig.de
Wer die Seite per Smartphone anwählt, gelangt automatisch zur mobilen Version der Seite. Die neue Seite informiert in leicht verständlichen Beschreibungen über alle Angebote der Sozialstationen der vier Träger.
Die Arbeitsgemeinschaft der Sozialstationen wurde 1985 gegründet. Träger der vier seit 1993 flächendeckend über das Stadtgebiet verteilten anerkannten Sozialstationen sind der Verein ambet, die Diakonie, der Kreisverband des Deutschen Roten Kreuzes und die Caritas. Dabei betreut die Diakonie mit den drei Standorten Nordost, Schwarzer Berg und Stadtmitte das größte Gebiet, die Sozialstation von ambet ist zuständig für den Nordwesten der Stadt, die DRK-Sozialstation für den Südwesten und die Sozialstation des Caritasverbandes für den Süden der Stadt.
„Die von der Stadt anerkannten Sozialstationen bieten ambulante Pflege an, etwa häusliche Alten- und Krankenpflege, hauswirtschaftliche Hilfen, zusätzliche Betreuungs- und Entlastungsangebote durch Einzel- oder Gruppenbetreuung, aber auch Angehörigenschulung und -beratung“, erläuterte Annette Kern vom Rotkreuz-Kreisverband Braunschweig-Salzgitter. Insgesamt arbeiten in den Sozialstationen in der Pflege 230 Mitarbeiter.
„Zum anderen kennen sich die Mitarbeiter der Sozialstationen in ,ihren’ Stadtteilen und Quartieren auch besser aus. Sie kennen aus jahrzehntelanger Erfahrung die Ärzte und Versorgungseinrichtungen im Quartier und können ihre Kunden auf die niedrigschwelligen Angebote wie zum Beispiel durch die Nachbarschaftshilfen hinweisen“, erläuterte Annette Kern, die in der DRK-Sozialstation in der Weststadt arbeitet, weiter.
Die sechs Sozialstationen werden von der Stadt auch finanziell unterstützt, damit sie neben der klassischen Pflege in ihren Stadtteilen und Quartieren auch Sozialarbeit leisten. Auch hier kommt die regionale Aufteilung innerhalb des Stadtgebietes den Menschen zugute, weil sie kurze Wege zur jeweiligen Sozialstation haben und die Sozialarbeiterinnen gut in den Quartieren vernetzt sind.
„Jeder kann unsere Sozialberatung kostenfrei in Anspruch nehmen“, berichtete Magdalena Gruber, Vorstand des Caritasverbandes Braunschweig. „Man muss dafür nicht Kunde unserer Pflegeangebote sein“, verdeutlichte sie. Die Sozialarbeiterinnen ständen für alle Fragen rund um die Pflege und auch für persönliche Fragestellungen zur Verfügung. Die Beratung kann auf Wunsch auch in der eigenen Wohnung erfolgen.
„Wir beraten die Menschen in unseren jeweiligen regionalen Gebieten, wenn sie zum Beispiel Unterstützung in der Organisation von Pflege, Betreuungs- und Entlastungsangeboten benötigen, ergänzende soziale Dienste wie Hausnotruf oder Essen auf Rädern in Anspruch nehmen möchten, Fragen zu Patientenverfügung oder Vorsorgevollmacht haben oder aber psychosoziale Begleitung benötigen“, so Gruber. Zu den Beratungsschwerpunkten gehören auch die Leistungen der Kranken- und der Pflegeversicherung.
Insgesamt gibt es in Braunschweig rund 40 Pflegedienste, zu denen auch die Sozialstationen gehören. „Es sind zwar alles Mitbewerber auf dem Markt, aber einen Konkurrenzkampf um Kunden gibt es in Braunschweig nicht mehr“, erläuterte Hans Golmann. „Alle Anbieter haben schon jetzt das Problem, dass es zu wenige qualifizierte Pflegekräfte gibt.“ Die Sozialstationen gehören zu den erfahrensten Anbietern von Pflegeangeboten in Braunschweig und bieten eine tarifgerechte Bezahlung.
„Die Arbeitsgemeinschaft der Sozialstationen ist ein Forum, auf dem wir uns austauschen und unsere Angebote vernetzen, und das seit mehr als zwei Jahrzehnten“, betonte Volker Wagner, Geschäftsführer der Diakoniestation Harz-Heide. In seinen Bereich fallen auch die drei Braunschweiger Sozialstationen der Diakonie. Jeder der vier Träger habe auch besondere Angebote entwickelt, wie etwa das Rote Kreuz mit seiner Wohnberatung oder die Diakonie mit der Tagespflege. „Auf diese speziellen Angebote verweisen unsere Sozialarbeiterinnen selbstverständlich trägerübergreifend“, so Wagner. Diese spezialisierten Angebote werden in einer leicht verständlichen Grafik auch auf der neuen Internetseite abgebildet.
Und wie funktioniert nun das neue Internet-Angebot der Arbeitsgemeinschaft der Sozialstationen? Die Zuständigkeitsbereiche der einzelnen Träger sind in einer Stadtkarte farbig markiert. Doch die Suche funktioniert noch einfacher: „Wer die für sich oder einen Angehörigen zuständige Sozialstation sucht, gibt in ein Kästchen Straße und Hausnummer ein und wird dann zu einer Unterseite mit allen Daten der zuständigen Einrichtung inklusive Adresse, Telefonnummern und Internet- und Mailkontakt geleitet“, beschrieb AG-Sprecher Golmann. Mit einem Klick ist es möglich, gleich eine Anfrage an die zuständigen Mitarbeiter zu schreiben.