
Die Lessing-Statue im Ägidienviertel. Foto: Braunschweig Stadtmarketing
Das erste „Lessingfestival“ widmet sich dem Leben, Werk und der Wirkung Gotthold Ephraim Lessings. Bis zum 13. Mai werden unter dem Motto „…mit deinen eigenen Augen“ außer in Wolfenbüttel auch in Braunschweig eigens dafür entworfene Lesungen, Führungen, Ausstellungen und Vorträge präsentiert. Die Festival-Kooperation zwischen verschiedenen Einrichtungen aus Wolfenbüttel und Braunschweig verknüpft das Leben und Wirken Lessings in Wolfenbüttel mit seinen Aufenthalten in Braunschweig, wo er im Jahre 1781 starb.
„Weltbürger“ ist eines aus 100 Wortobjekten, die in der Ausstellung des Hamburger Künstlers Rupprecht Matthies „Weltbürger – 100 Wörter Lessing“ vom heutigen 27. April bis 11. Juni in der Stadtbibliothek Braunschweig und der Kemenate Hagenbrücke während der allgemeinen Öffnungszeiten kostenlos präsentiert werden. Lessing hat viele Gedanken in einem Wort erfasst und so sprichwörtlich auf den Punkt gebracht – Rupprecht Matthies stellt diese Worte vor Augen. Wörter ohne Satzzusammenhang führen auf den ursprünglichen Sinn hin. Da, wo der Betrachter mit ihnen gedanklich spielt, können sich neue Sinnfindungen einstellen. Nichts scheint festgelegt.
Neben der Ausstellung von Rupprecht Matthies erwartet den Besucher in der Stadtbibliothek eine umfangreiche Sammlung von Literatur von und über Lessing. Sein Drama »Nathan der Weise«, das als Erstausgabe ausgestellt wird, ist auch heute noch aktuell. Zu sehen sind Werkausgaben, Bücher zu Jubiläen oder zur Projektierung von Lessing-Denkmälern. Auch Biographisches wie der Briefwechsel mit seiner späteren Ehefrau Eva König fehlt nicht.
In der Reihe „Lessing erleben“ mit dem Schauspieler Andreas Jäger können Interessierte Lessing in verschiedenen Veranstaltungen kennenlernen. Die Lesung „Lessing Pur“ am Donnerstag, 12. Mai, um 18 Uhr im Garten des Braunschweigischen Landesmuseum Hinter Aegidien bringt einen Querschnitt aus den bedeutendsten Werken Lessings zu Gehör. Der Eintritt ist kostenlos.
Der Schauspieler Andreas Jäger ist unterwegs in der Gestalt Lessings: Am heutigen Mittwoch, 27. April, und noch einmal am Mittwoch, 11. Mai, streift er mit den witzigsten und besten Gedichten und Fabeln Lessings durch die Stadt. Am 11. Mai stellt zudem Hardy Crueger um 19:30 Uhr zusammen mit Mitgliedern der „KrimiWerkstatt“ sein Projekt „Sara Sampson Psychothriller“ im Stöckheimer Rokoko-Pavillon vor. In dem ersten bürgerlichen Trauerspiel von Gotthold Ephraim Lessing »Miss Sara Sampson« (Uraufführung 1755) sind viele Elemente zu finden, aus denen sich auch moderne Psychothriller zusammensetzen. In dem Projekt werden diese Elemente – ein Beziehungsdrama mit zwei Toten – herausgearbeitet, ohne dabei die Architektur des Stückes zu zerstören. Die bearbeiteten und in heutiges Deutsch übertragenen Szenen des Stückes werden in einer öffentlichen Lesung präsentiert.
„Lessing in Braunschweig, die andere Seite der Lichtgestalt“: So lautet der Titel der Führung der Initiative „Die Stadtfinder“ am Samstag, 14. Mai, ab 18 Uhr. Treffpunkt ist das Lessingdenkmal am Lessingplatz. In Braunschweig verbrachte Lessing einen Großteil seiner Freizeit. Liebschaften, Glücksspiel, Alkohol: auch das gehörte zum Leben des Dichters. Im Rahmen einer Entdeckungstour durch Braunschweig werden historische Geschehnisse in der Gegenwart verortet. Wissenswertes und Anekdoten aus dem Leben des Dichters werden greif- und erlebbar gemacht, die Person Lessing mit der Stadt Braunschweig zu einem zeitgemäßen, unterhaltsamen und informativen Event verwoben. Die Teilnahme an dieser Führung, die Erwachsenen vorbehalten ist, ist kostenlos.
Alle Infos zu den Veranstaltungen können nachgelesen werden auf der Internetseite www.braunschweig.de/lessingfestival oder in dem gemeinsamen Programmheft mit der Stadt Wolfenbüttel, das in zahlreichen öffentlichen Einrichtungen ausliegt.