
Eine Führung im Schlossmuseum. Foto: Kruszewski
Geschichte und Geschichten stehen zum 5-jährigen Jubiläum des Schlossmuseums Braunschweig im Mittelpunkt einer spannenden Vortragsreihe. An drei aufeinanderfolgenden Tagen geht es dabei um Vergangenheit und Zukunft dieses besonderen Ortes der Geschichtsvermittlung sowie um die Bedeutung von Schlössern und ihrer Museen allgemein in der heutigen Zeit. Museumsleiterin i.V. Ulrike Sbresny, Kunsthistoriker Dr. Bernd Wedemeyer und Prof. Dr. Martin Eberle werden vom 7. bis 9. April (jeweils 19 Uhr, Roter Saal des Residenzschlosses) die interessanten Referate halten.
Den Auftakt bildet der Vortrag von Ulrike Sbresny. Sie wird erläutern, wie sich das Schlossmuseum in Braunschweig als identitätsstiftende und kulturelle Einrichtung etabliert hat und wie es seine Anziehungskraft durch neue Führungen und neue Formate weiter steigern will. Dazu zählen die Erweiterung des Themenspektrums wie zum Beispiel mit der Sonderausstellung „Schatzkammer Harz“ und die Präsentation in der Stadtbibliothek.
Die Museumsleiterin i.V. beschäftigt sich darüber hinaus mit der Bilanz nach den ersten fünf Jahren. Braunschweigs jüngstes Museum rundet die Ansiedlungen der städtischen Kultureinrichtungen im Schloss mit seiner geschichtlichen Aufarbeitung der Braunschweiger Herzöge im 19. Jahrhundert ab. Ulrike Sbresny betreut die Sammlung der Richard Borek Stiftung, die unter anderem bei der Welfenauktion auf der Marienburg vor zehn Jahren deutlich erweitert wurde, und begleitete das Schlossmuseum von Anfang an.
Die Kunstwissenschaftlerin wird die umfangreiche Dauerausstellung mit dem sehr stark genutzten multimedialen „Historischen Menü“ im Weißen Saal erläutern, die sechs bisherigen Sonderausstellungen, darunter vielbeachtet „Europas letztes Rendezvous. Die Hochzeit von Victoria Luise und Ernst August“ und aktuell „Marie! Die Frau des Schwarzen Herzogs“, würdigen, und auch einstimmen auf das, was in den nächsten Jahren geplant ist.
Dr. Bernd Wedemeyer, Autor der Standardwerke über das Schloss Braunschweig, wird über die Historie des in der Dauerausstellung präsentierten herzoglichen Mobiliars berichten. Der Schlossexperte hat die Einrichtung der repräsentativen Räume mit originalen Möbeln und Kunstwerken im rekonstruierten Braunschweiger Residenzschloss mit seinen profunden Kenntnissen begleitet und kennt die spannenden Geschichten der einzelnen Objekte. Er unterstützt das Schlossmuseum seit 2011 mit seiner intensiven Forschungsarbeit und gibt in dem Vortag seine Erkenntnisse an die interessierten Zuhörer weiter.
Prof. Dr. Martin Eberle geht zum Abschluss der Trilogie der Bedeutung von Schlössern und Museen am Beispiel von Braunschweig und Gotha auf den Grund. Der Honorarprofessor der Universitäten Leipzig und Erfurt war von 2004 bis 2007 Leiter des Städtischen Museums in Braunschweig bevor er zum Direktor der Stiftung Schloss Friedenstein Gotha berufen wurde. Für ihn ist die Frage nach den Gemeinsamkeiten von Schlössern und Museen, von Schlossmuseen und Museumschlössern keine neue. Sie wurde schon in den 20er Jahren des vergangenen Jahrhunderts diskutiert. Fakt ist: Das Thema ist aktuell und schlägt sich auch in der verstärkten Erforschung der Geschichte von Schlössern nieder. Prof. Dr. Eberle erklärt, warum das so ist.
Der Eintritt zu den Vorträgen sowie der Besuch des Schlossmuseums sind an den drei Jubiläumstagen kostenfrei. Für die Zuhörer der Vorträge ist das Museum jeweils bis 22 Uhr geöffnet.
Die Vorträge im Überblick:
7. April, 19 Uhr: 5 Jahre Schlossmuseum – ein Rück- und Ausblick, Ulrike Sbresny (Leiterin des Schlossmuseums i.V.)
8. April, 19 Uhr: Die Anfänge des Schlossmuseums – Geschichten zu Objekten und Entdeckungen, Dr. Bernd Wedemeyer (Kunsthistoriker)
9. April, 19 Uhr: Die Bedeutung von Schlössern – Braunschweig, Gotha: Schlösser und Museen, Prof. Dr. Martin Eberle (Stiftungsdirektor der Stiftung Schloss Friedenstein Gotha)