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2.396 Fragebögen ausgewertet: Ergebnisse der Befragung zur Schulentwicklung liegen vor

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2.396 Fragebögen ausgewertet: Ergebnisse der Befragung zur Schulentwicklung liegen vor

Dr. Andrea Hanke. Foto: ck

Auf eine sehr gute Resonanz ist die Elternbefragung gestoßen, die die Verwaltung im Rahmen der Schulentwicklungsplanung im vergangenen Herbst durchgeführt hat und deren Ergebnis jetzt vorliegt. Befragt wurden die Eltern der Kinder in den dritten und vierten Klassen aller Grundschulen und Förderschulen im Blick auf den Übergang vom Primarbereich zu den weiterführenden Schulen und die damit verbundene Elternentscheidung für eine Schulform. 57,2 aller bzw. 61,7 Prozent der Eltern, deren Kinder Grundschulen in städtischer Trägerschaft besuchen haben sich beteiligt. Das Resultat waren 2.396 ausgefüllte Fragebögen, die die Verwaltung ausgewertet hat.

„Wir fühlen uns durch die Resonanz bestätigt, mit diesem Instrument die unmittelbar Betroffenen in guter und angemessener Weise an der Erarbeitung eines neuen Schulentwicklungsplans beteiligt zu haben“, sagt Schuldezernentin Dr. Andrea Hanke. „Eltern sind Experten in Sachen Bildung. Der hohe Grad der Beteiligung an der Umfrage und die detaillierten Antworten bestätigen ihr Engagement für die schulische Bildung ihrer Kinder. Das freut uns sehr.“

Die wichtigsten Ergebnisse
• Die Antworten auf die zentrale Frage der Erhebung, nämlich für welche Schulform sich die Eltern nach der vierten Klasse voraussichtlich entscheiden werden, bestätigten den Trend der Übergänge der letzten Schuljahre: Gymnasien und Integrierte Gesamtschule (IGS) werden mit über 45 bzw. 33 Prozent deutlich am stärksten nachgefragt. Realschulen erreichten noch einen Anteil von über 10 Prozent, dahinter kamen schon fast sieben Prozent Unentschlossene („weiß nicht“), während der Übergang zur Hauptschule nur noch etwa einem Prozent der Eltern für ihr Kind in Betracht gezogen wurde. Die Ergebnisse decken sich mit denen der Frage, in der nach dem gewünschten Schulabschluss gefragt wurde: Dort gaben fast zwei Drittel der Befragten das Abitur an, während rund ein Viertel einen Realschulabschluss oder erweiterten Sekundarabschluss I für ihr Kind anstreben. Der Hauptschulabschluss spielt hier mit einem Anteil von 1,4 Prozent ebenfalls nur noch eine marginale Rolle.

• Die sehr positive Rückmeldung (Mittelwert 2,24 auf einer Skala von 1 bis 6) zum schulischen Angebot ist für die Stadt Braunschweig (und die anderen Schulträger in der Stadt) erfreulich. Die Auswertung der Kommentare, die zu dieser Frage ergänzt werden konnten (Frage 3 in anliegendem Fragebogen), zeigte indes auch, dass sich sehr viele Eltern mehr Integrierte Gesamtschulen bzw. mehr zur Verfügung stehende Schulplätze in dieser Schulform wünschen.

• Um den jeweiligen angestrebten Schulabschluss zu erreichen, wünschen sich Eltern verschiedene Arten der Unterstützung, die besonders bei den Lehrkräften und den Schulen verortet wird. Aber auch hinsichtlich der Verfügbarkeit von Informationen zum Angebot der weiterführenden Schulen gab es viele Rückmeldungen.

• Die Versorgung mit Ganztagsschulen bzw. die Schulkindbetreuung wird von der Mehrheit der antwortenden Eltern in Anspruch genommen, von den meisten nach eigener Auskunft an allen fünf Wochentagen. Als Gründe für die Nicht-Teilnahme von Kindern am Ganztagsangebot wurde nur relativ selten (110 Mal) angegeben, dass die Eltern keinen Betreuungsplatz erhalten haben. Hochgerechnet auf alle vier Schuljahrgänge des Primarbereichs ist jedoch von einem Vielfachen auszugehen – auch weil der Bedarf jährlich steigt -, so dass durchaus starker Handlungsbedarf besteht.

• Das Thema Inklusion polarisiert recht stark. Während sehr viele Eltern von der Idee und dem gemeinsamen Lernen überzeugt sind (Mittelwert 2,94), werden die Voraussetzungen hierfür mit wesentlich mehr Skepsis gesehen (Mittelwert 3,65). Dies schlug sich insbesondere in den zahlreichen kritischen Kommentaren nieder, in denen immer wieder fehlende (Fach-)Lehrkräfte oder Fachkenntnisse (Fort- und Weiterbildungen des Lehrpersonals) bzw. die Überlastung und Überforderung der Lehrkräfte genannt wurden. ln Relation dazu eher selten wurde eine mangelnde sächlich-räumliche Ausstattung der Schulen erwähnt.

Die Konsequenzen der Schulverwaltung
„Hinsichtlich der geplanten Übergänge wird die Fachverwaltung prüfen, ob die schulischen Angebote bei den weiterführenden Schulen auch in Zukunft bei steigenden Schülerinnen- und Schülerzahlen den Bedarfen und somit auch dem elterlichen Willen entsprechen“, kündigte Schuldezernentin Dr. Hanke an. „Der Wunsch nach mehr IGS-Plätzen bzw. einer weiteren IGS wird dabei besonders im Fokus stehen.“

Perspektivisch sollen Möglichkeiten der Information und Beratung für Eltern verbessert werden. Hierfür werden vom Bildungsbüro der Stadt Braunschweig im Rahmen der Förderung des Projekts „Bildung integriert“ Bundesministerium für Bildung und Forschung spezifische Angebote geplant.

„Wir wollen zudem das Angebot der Ganztagsversorgung im Primarbereich kontinuierlich ausbauen“, fügte die Stadträtin hinzu. „Hierzu gehört auch die stufenweise Umwandlung von verlässlichen Grundschulen zu Ganztagsgrundschulen.“

ln der Frage der Umsetzung der schulischen Inklusion nimmt die Stadt als Schulträgerin die Sorgen der Eltern und Erziehungsberechtigten ernst und wird zum einen für ihre Belange der sächlich-räumlichen Ausstattung die Schulen überprüfen und andererseits ausgewählte Aspekte hinsichtlich Pädagogik und Unterrichtsversorgung gegenüber der Niedersächsischen Landesschulbehörde kommunizieren.

So geht es weiter
Die Ergebnisse der Befragung werden als eine der Datengrundlagen in den Entwurf der Vorlage des Schulentwicklungsplans eingearbeitet und dem Schul- sowie Jugendausschuss mitgeteilt. Danach wird ein breiter Beteiligungsprozess stattfinden mit allen relevanten Gremien inklusive Stadtelternrat, Stadtschülerrat und vier öffentlichen Diskussionsveranstaltungen, um dann nach der Sommerpause eine Beschlussvorlage für den Rat zu erstellen.


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