
Porträt Hans Sommer, Leihgabe seines Urenkels an das Städtische Museum Braunschweig
In einem Vortrag von Dieter Höhne in der Vortragsreihe „Exponat des Monats“ geht es in der kleinen Dornse im Altstadtrathaus, Altstadtmarkt 7, am Sonntag, 3. April, und am Donnerstag, 14. April, jeweils um 15 Uhr, um den Wandel, der sich in Deutschland im 19. Jahrhundert vollzogen hat. Exponat des Monats sind die Notenblätter der Goethelieder von Hans Sommer. Der Eintritt ist frei.
Die seit 1830 einsetzende Industrialisierung hatte zwei Voraussetzungen: ein gemeinsames Handelsgebiet in Form des Deutschen Zollvereines und den Aufbruch der Naturwissenschaften, insbesondere der Physik und Chemie. Wichtige Beiträge dazu lieferten Braunschweiger Mathematiker und Physiker: Gauß, Dedekind und auch Sommer. Ohne deren Arbeiten wäre der Prozess der Industrialisierung wohl nicht so schnell vorangeschritten.
Seit Ende des 18. Jahrhunderts bis hin zum Ersten Weltkrieg entwickelte sich in Deutschland eine Gegenströmung zur Aufklärung und zum Klassizismus; die Romantik. Man orientierte sich an einer scheinbar glorreichen Vergangenheit, dem Kaiserreich. Man erlebte die Natur völlig neu. Besonders der Wald, und das persönliche Erleben in Liebe und Leid standen im Vordergrund.
All diese Phänomene prägten Hans Sommer, für den Technik, Natur und Musik keinen Widerspruch bildeten, sondern seine Lebensorientierung. Seine optischen Arbeiten sind bis heute wegweisend, seine Kompositionen waren zum Teil vergessen, viele sind aber heute wieder auf CDs eingespielt. Man hat ihren künstlerischen Wert neu entdeckt. Hervorgehoben werden soll in diesem Vortrag besonders sein Wirken als Musikfunktionär. Ohne ihn sähe das Leben vieler Musiker ganz anders aus.